Wer hat das neue Amazon Kindle Fire schon mal in den Händen halten dürfen? Über unseren Haus- und Hoflieferanten Adgame habe ich letzte Woche ein USA-Exemplar zum Testen bekommen. Ein super Gerät. Viel besser als sein Ruf. Ich frage mich, warum das Kindle in den Tests und den Rezessionen auf Amazon so mittelmäßig bewertet wird. Was bedeutet das Kindle Fire für die Automobilhersteller? Und wie nutzen die Hersteller die Reichweite des zurzeit zweit heißesten Tablets?
Eine Kurzanalyse.Der Reihe nach. Über Till Neitzke und seine Truppe von Adgame erhalten wir bei Daimler immer die neuesten Phones, Tablets und andere nette Spielereien und Gadgets zum Testen. Mit dem Ziel herauszufinden, wie wichtig das Gerät für das Mobile Marketing ist. Und wie wir das Potential am besten nutzen können.
Das Kindle Fire ist aus verschiedenen Gründen relevant für die Hersteller:
Dahinter steht Amazon. Amazon als Distributionsmaschine. Amazon mit dem größten Cloud-Netzwerk als Infrastrukturmaschine. Amazon mit dem weltweit größten Medienangebot als Content-Maschine. Und Amazon als der größte Preistreiber – aus Kundensicht, und zwar nach unten. Das Fire kostet im US-Store keine 200 $.
Ganz ehrlich: Ich war voreingenommen durch die mittelmäßigen Rezessionen auf Amazon. Doch mit dem Auspacken hat sich meine Meinung sofort geändert. Clevere Verpackung. Ökologisch gestaltet und nicht schick wie beim iPad. Tolle Haptik, das Anfassen ist sehr angenehm. Beim Anschalten setzt sich der Eindruck fort: Das Gerät ist voll vorgeladen. Mit dem WLAN verbinden. Amazon-Account eintragen. Fertig.
Die Details des Fires sind in Technik-Blogs wie Techcrunch hinreichend beschrieben. Mich interessiert das Potential für die Hersteller. Und da der Browser mit dem schönen Namen Silk das Herzstück für die Darstellung der Markenportale der Hersteller. Das Besondere an Silk: Der Browser rendert die Daten der Websites an zwei verschiedenen Orten gleichzeitig. Im Kindle Fire selber und in den Cloud-Rechenzentren von Amazon. Der Schnellste gewinnt und liefert die anzuzeigenden Daten aus. Gerade für die datenvolumenstarken und rechenintensiven Applikationen der Automobilhersteller – wie die Car-Konfiguratoren – ein vielversprechender Ansatz. In der Praxis sah ich jetzt noch keinen Geschwindigkeitsvorteil zum iPad. Laut Ulrich Schmidt von der YOC AG kann das daran liegen, dass das Fire und seine Dienste bisher nur in den USA scharf geschaltet sind.
Fazit zum Gerät:
Das Fire ist auf dem Weg zur Nummer 2 hinter dem iPad. Aus den oben genannten Gründen ist es hoch relevant für die Hersteller. Sie sollten es schleunigst in den Pool der zu berücksichtigen Geräte für das Mobile Marketing aufnehmen. Und dann schnellstens die Frage beantworten, mit welchem Typ von Online-Kommunikation das Kindle bespielt werden soll. Zur Auswahl stehen drei Kandidaten: Die stationäre Website und die Markenportale für Smartphones und Tablets. Das schaue ich mir im zweiten Teil an. Wenn ich rausgefunden habe, wie ich mit dem Kindle – ohne Hack – Screenshots machen kann. (Tipps willkommen @ editor@blogomotive.com)
In Teil 2: Was machen die Hersteller aus der Kindle-Chance? Hat die Automobilindustrie das Kindle Fire schon auf dem Radar?
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