In der Artikelserie „Agile Marketing – in einer Woche zur Marketing-Kampagne“ habe ich beschrieben, wie man in einer Woche unter Berücksichtigung von agilen Arbeitsprinzipien zu verwertbaren Arbeitsergebnissen im Marketing kommt. In Teil 1 habe ich die Ausgangssituation und die Grundlagen beschrieben. In Teil 2 den Start der Arbeitswoche. In diesem letzten Teil 3 beschreibe ich die Arbeitsinhalte von Dienstag bis Donnerstag – dem Launch-Tag der Kampagne.
Dienstag – Let’s do it: Erstellung der Assets
Am zweiten Tag – dem Dienstag – konzentrieren sich alle Mitglieder des Teams darauf, alle Materialien zu erstellen und zu sammeln, die in den folgenden Tagen erforderlich sind. Wir sprechen nicht nur von den üblichen Assets wie Grafiken, Visuals und Texten. Sondern auch von Accounts, Datenbanken, Vorlagen für die zu bespielenden Kanäle, Checklisten, Listen von Stakeholdern die eingebunden werden müssen, verfügbare Tools, Test-Designs usw. Eben alles, was zum Testen und zur Ausführung der Marketing-Kampagne notwendig ist.
Alle Materialien, die sich aus dem Marketingplan ergeben, sollten vorbereitet werden. Wenn der Marketingplan auch die Kommunikation mit den Verantwortlichen der Medien/Kanäle beinhaltet, müssen diese bereits an diesem Tag vor der geplanten Kampagne vorgewarnt werden.
Bilder, Visuals und Grafiken sollten einfach, plakativ und klar sein. Sie sollten in erster Linie der Zielgruppe entsprechen. Und über ausreichend Tragfähigkeit für die definierten Kanäle verfügen.
Mittwoch – Testtag
Die Tests bilden die Grundlage für die Auswahl der Marketingkanäle, das Grafikformat, die Posts, die gewünschten Interaktionen und viel mehr.
Tests vor dem Start der Kampagne maximieren das Resultat der Kampagne und Reduzieren das Risiko. Erstaunlicherweise werden Tests von Firmen jeder Größer noch immer in ihrer Bedeutung unterschätzt. Budget- und Zeitgründe werden am häufigsten für den Verzicht vorgeschoben.
Bei diesem Konzept des Marketing-Sprints sollte das Gegenteil der Fall sein: In diesem Fall kann es sich der Kunde nicht leisten, Tests nicht durchzuführen. Denn ein Sprint ist dynamisch. Tests und interaktive Anpassung einer Kampagne sind unbedingt notwendig. Sie verbessern die Ergebnisse in dem eng getakteten Zeitrahmen und der dichten Atmosphäre. Test steigern den Output der Kampagne und darüber hinaus ermöglichen sie auch eine Optimierung des Kampagnenprozesses an sich.
Was sollte man testet? Zum Beispiel Grafik- und Text-Assets, die Eignung der Marketingkanäle, Claims und Taglines. Zu bevorzugen sind Analyse-Tools, die in Echtzeit Informationen über die Wirksamkeit von Aktionen liefern. Google Analytics liefert z.B. einige Daten nach 3 h, andere Daten werden erst nach 24h aktualisiert. Es lohnt sich, dies bei der Planung von Tests zu berücksichtigen.
Am Ende des Testtages sollte das Team eine Entscheidung über das endgültige Aussehen der Kampagne und die eingesetzten Assets treffen.
Donnerstag – Launch-Day – Tag der Wahrheit
Das Ziel dieses Tages ist es, eine Dynamik für die Kampagne im Team zu schaffen und die Zielpersonen mit der Botschaft zu erreichen.
Dieser Tag beginnt für das Team normalerweise früh. Das liegt daran, dass alles für die höchste morgendliche Reichweite bereit sein sollte.
Nachdem die Kampagne gestartet ist, sollten man nicht aufhören intensive Werbeaktivitäten durchzuführen. Der Fuß gehört auf’s Gaspedal. Die Kampagne muss so lange laufen, bis ein ordentliches Momentum erreicht ist. Alle Gelegenheiten und Anlässe sollten genutzt werden, um interessante Inhalte zu schaffen (z.B. intensive Diskussionen mit Nutzern, interessante Zitate aus den Medien) und einen Hype um die Kampagne zu erzeugen. Kreativität ist gefragt und im Laufe der Kampagne sollte sie mit Aktivitäten und neuen Ideen erweitert werden, die sich aus dem Verlauf der Kampagne ergeben.
Der maximale Schwung der Kampagne ergibt sich normalerweise erst im zweiten Teil des Tages. Das ganze Team sollte für diese zweite Tageshälfte zur Verfügung stehen und die Dynamik der Kampagne weiter verstärken. Viel Spass beim Ausprobieren und good Luck!