Vier persönliche Einblicke aus meiner Scrum Master Zertifizierung

Volker Liedtke Professional Scrum Master (Scrum.org)
Professional Scrum Master (Scrum.org)

Vielen Dank an die Scrum-Trainer Phani Bhushan und Yevhen (Jack) Domchenko für das detaillierte und unterhaltsame Training zum Professional Scrum Master bei Scrum.org – der Mutter aller Scrum-Organisationen. Das war eine super Vorbereitung auf die Zertifizierung zum Professional Scrum Master, die ich am Wochenende erfolgreich abschlossen habe. Hier vier Insights aus dem Training.

Nachdem ich bei verschiedenen Engagements in agilen Arbeitsumgebungen arbeiten durfte, war die Schulung und Zertifizierung nach der „reinen Scrum-Lehre“ längst überfällig. Phani und Jack haben die Inhalte sehr detailliert, strukturiert und mit Charakter zu uns rübergebracht. Die Unterlagen zur Zertifizierung waren auf dem Punkt und höchsteffizient.

Hier 4 persönliche Einblicke aus der letzten Woche, auf die ich bei Blogomotive.com vielleicht in der nächsten Zeit detaillierter eingehen werde.

1. Moderne Marketing-Strukturen in größeren Unternehmen lassen sich nach den Prinzipien von Scrum organisieren.

Fast monatlich kommen neue Kommunikationskanäle hinzu. Junge Zielgruppen verschmähen die traditionellen Kanäle wie Print und TV. Die hierarchischen Strukturen in Unternehmen mit unzähligen Berichtslinien und RACI-Charts kollabieren unter dem Druck der immer schneller wachsende Komplexität in der Kommunikation. Eine mögliche Lösung: Die Organisation der Kanäle in cross-funktionale Teams, die eigenverantwortlich(!) sind für ihren Teil der Kampagne. Nur eine Antwort von vielen, die das Scrum-Framework für Marketing und Kommunikation bereithält.

2. Scrum ist Teamsport.

Aus meiner Basketball-Historie heraus darf ich sagen: Scrum und Teamsport haben viele Gemeinsamkeiten. Nehmen wir die Events in Scrum:

  1. Sprint Planning
  2. Daily Scrum
  3. Sprint Review
  4. Sprint Retrospektive

Das Pendant zum Sprint Planning Meeting ist die Mannschaftsbesprechung durch den Coach vor dem Spiel. Der Sprint ist das Spiel. Die Daily Scrum-Meetings sind die Auszeiten im Spiel. Die Sprint Review ist gleichbedeutend mit der Teambesprechung in der Kabine nach dem Spiel. Und die Sprint Retrospektive ist das Meeting zwischen Trainer, Mannschaftsvertretern und Management am Tag drauf.

Auch bei den Rollen gibt es Parallelen: Product Owner und Sportlicher Leiter haben Gemeinsamkeiten, ebenso wie Development Team und Mannschaft, Scrum Coach und Trainer. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum ich mich in Scrum-ähnlichen Strukturen wie bei Audi, Daimler, ING und im eigenen Unternehmen am wohlsten fühle / gefühlt habe.

3. Ist Scrum eher eine Management-Lehre als ein „Framework für Software-Entwicklung”?

Per Definition ist Scrum ein „Rahmen, in dem Menschen komplexe adaptive Probleme angehen können, während sie produktiv und kreativ Produkte von höchstmöglicher Qualität liefern.“

Das ist korrekt. Aber vielleicht liegt ja der größere Wert von Scrum für die Menschen in Unternehmen in der Übertragung der Scrum-Werte und -Prinzipien auf das Management und die Führung von Mitarbeitern?

Scrum steht für die Werte Fokussierung, Respekt, Offenheit, Mut und Commitment. Motivatoren für Menschen sind in Scrum Eigenverantwortung, die Förderung zur Ausschöpfung des Potentials und Purpose. Das adressiert nicht nur die Bedürfnisse der Berufseinsteiger.

4. Yes, I already did it.

Beobachtung #4: Ohne mir bewusst zu sein, habe ich bei meinen elegantesten Engagements Grundprinzipien von Scrum angewendet und genießen dürfen. Jetzt die Grundlagen gelernt zu haben und zurückzuschauen ist eine interessante Erfahrung.

Da sind zum Beispiel diese Engagements in denen – geplant oder unbewusst – agile Arbeitsmethoden und Scrum-Elemente eine Rolle gespielt haben:

An dieser Stelle nochmal Danke an die Kollegen von Audi, Daimler, ING und Beiersdorf, die mein Blick für eine neue Form der Arbeitsorganisation und des Managements geschärft haben.

Wer mehr zu meinen Scrum-Erfahrungen und den vier Punkten wissen möchte: volker.liedtke@webmill.de, 01726143606 oder XING oder LinkedIn.

Volker Liedtke

Über Volker Liedtke

Volker Liedtke ist Interims-Manager, Berater für Digital Marketing und zertifizierter Scrum Master. Bei Porsche beschleunigte er die Digitale Transformation der Unternehmenskommunikation. Bei Daimler verantwortete er den Aufbau des Mobile Marketing. Bei Audi relaunchte er das globale Markenportal www.audi.de. Bei GM/Opel entwickelte er die Cross Channel Strategie. Als Experte für Automotive Marketing ist er spezialisiert auf Digitale Transformation im Kommunikationsbereich. Mehr...