Der Konfigurator ist das Herz des Digital Automotive Marketings. Er wird mit dem Mut der OEMs wachsen, Fahrzeuge nun auch per Selling Online an den Kunden zu bringen. Deswegen ist ein Blick auf den neuen Audi-Konfigurator besonders interessant.
Seit Juli hat Audi für die Konfiguration von Fahrzeugen eine neue Applikation am Start. Im Mittelpunkt des Car Configurators steht die räumliche Darstellung der Fahrzeuge – im Volksmund 3D-Visualisierung. Ist natürlich noch nicht wirklich 3D. Erst wenn der Kunde eine Brille aufsetzt (zum Beispiel Oculus Rift oder HTC Vive) wäre es eine echte 3D-Anmutung.
Die Audi Visualization Engine als Kern des Audi-Konfigurators
Audi nennt die Lösung „Audi Visualization Engine“. Audi und Partner versuchen mit der Applikation eine möglichst realistische Abbildung der Fahrzeuge zu erreichen – mit allen Elementen und Funktionen. Potentielle Kunden werden eingeladen, die Scheinwerfer zu bedienen oder Kofferraum und Türen zu öffnen. Neu ist auch das Abbilden des Fahrzeuges vor verschiedenen Landschaften und zu verschiedenen Tageszeiten.
Generalunternehmer für das Projekt ist Zerolight aus Newcastle. Zerolight arbeitet für BMW, Nissan, Porsche, Volkswagen, Jaguar Land Rover, Pagani, Toyota und eben Audi.
Rollout in 2018 in 24 Länder
Der neue Audi-Konfigurator soll 2018 neben Deutschland auch in die Brandportals von 24+ weiteren Ländern integriert werden. Live ist er zur Zeit in Deutschland, Niederlande, Belgien, Turkei, Irrland und Polen. Frankreich und Norwegen folgen in Kürze.
Thomas Orenz, Projektleiter, zum neuen Audi-Konfigurator
Das sagt Thomas Orenz, Projektleiter für die „Audi Visualization Engine“, zum Projekt:
„Gerade mit Blick auf die vielen Sonderausstattungen vermitteln wir mit unserer neuen 3D-Visualisierung im Konfigurator ein besonders detailliertes Bild vom Wunschmodell und unterstützen unsere Kunden bei ihrer Kaufentscheidung“.
Hintergrundinfos zum Audi-Konfigurator
Der Konfigurator ist responsive für die gängigen Endgeräte der Kanäle Desktop, Mobile und iPad ausgelegt. Laut Audi sind CAD-Daten die wesentliche Daten-Basis. Visualisierungstechniken (Stichwort Game Engine) aus dem Gaming-Bereich kommen zu Einsatz.
Ein paar technische Details und Hintergrundinfos:
- Audi setzt auf der bestehenden Applikation zur Darstellung der Fahrzeuge im Handel auf (Retail). Im Einsatz z.B. in der Audi City. Diesen VR-Content pusht Audi nun unverändert via Cloud in die Website.
- Alle Funktionen und Optionen aus der Retail-Applikation sind auch in der Cloud verfügbar (Umgebungen, Animationen (u.a. Türen, Kofferraum, MMI und Verdeck), Licht, Kameras, freie Navigation, Screenshot)
- Der Konfigurationsumfang ist unlimitiert, d.h. alles was die Baubarkeitsprüfung besteht, wird in 3D abgebildet.
- Durch einen Bandbreitentest wird sichergestellt, dass Nutzer mit passenden Netzgeschwindigkeit einen 3D-Stream erhalten. Andernfalls wird die bekannt 2D-Version ausgespielt.
- Auf keinem Device ist ein Plug-In notwendig. Zum Einsatz kommt die Technologie Native Image Stream via HTML5. Die Darstellung des CCs ist responsive und Harware-unabhängig.
- Natürlich lassen sich die wesentlichen KPI der 3D- und 2D-Versionen messen und vergleichen.
- Das Streaming erfolgt über die Infrastruktur des Amazon Web Service AWS.
Der Traum vom Händler-Konfigurator
Audi hat bereits 2017 den Audi A4 Allroad als Modell mit räumlicher Visualisierung im Konfigurator präsentiert. Später folgte die gesamte A4-Familie. Nach dem Launch aller Modelle ist eine weitere Verbesserung der Darstellungsqualität und Auflösung auf bis zu 4k via Cloud Streaming angedacht.
Und immer noch in den Köpfen der Marketing-Leute ist der Wunsch, den Händlern etwas 3D-artiges in hoher Auflösung und im großen Maßstab anzubieten. Eine Applikation, die ihnen ermöglicht die unfassbar vielen Modelle und Modellvarianten in ihrem Showroom zu zeigen. Der Platz, die Modelle zu stellen, reicht bei vielen Händlern schon lange nicht mehr aus.
Ein Ausblick auf die Ausbaustufen
Laut Audi ist zukünftig angedacht die sperrige und pflegeintensive Hardware aus dem Handel zu verbannen und – wo möglich und sinnvoll – auf eine Cloud-Lösung umzustellen.
Die Schwestermarke Lamborghini plant den Rollout eben dieses Ansatzes und will den Handel entsprechend ausstatten. Und natürlich ist der Konfigurator auch Objekt der stetigen Weiterentwicklung: In einem der nächsten Sprints wird das User Interface für Website und Mobile optimiert. Ein knifflige Aufgabe, die ich in meinem Projekt bei Daimler kennengelernt habe.
Und: Die Umgebungen werden in der aktuellen Version auch noch angepasst. Die Surroundings „Chicago Night“ und „LA Vista“ ersetzen die aktuellen Umgebungen „Tunnel“ und „Island“ – Game Engine eben.
Viel Erfolg, Thomas Orenz, mit dem Projekt. Und viele Grüße an die ehemaligen Kollegen aus Ingolstadt, Stuttgart und Köln.
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