Die Forscher des US-Telekommunikationskonzerns AT&T haben ein Lenkrad entwickelt, das dem Fahrer anhand von Vibrationssignalen die Fahrtrichtung vermittelt.
Die Technologie der haptischen Rückmeldung wird bereits heute im Rahmen der Spurenhalteassistenten verwendet. Die Nutzung im Navigationsbereich ist jedoch neu…
Durch die Montage von 20 einzelnen Motoren im Radkranz haben Ingenieure ein intuitives und v.a. sehr sicheres Navigationssystem installiert: Bei Rechtskurven wandert die Vibration im Uhrzeigersinn, bei Linkskurven entgegen dem Uhrzeigersinn, wodurch die oft riskanten Sprach- oder Bildschirmanweisungen unnötig werden.
Studien zeigen, dass Navigationssysteme, die auf Bildschirmanweisungen basieren, den Fahrer von der Straße ablenken. Das liegt vor allem an dem Umstand, dass sich der Fahrer visuell nicht auf zwei unterschiedliche Szenarien konzentrieren kann. Zusätzlich wird durch die Sprachanweisung die akustische Wahrnehmung gestört. Das haptische Lenkrad spricht hingegen den Tastsinn an, der während des Fahrens nicht primär genutzt wird. Die Vibration sendet dem Fahrer daher Signale, ohne seine Aufmerksamkeit zu beeinträchtigen.
Untersuchungen der AT&T-Entwickler und deren Partner von der Carnegie Mellon University ergaben, dass Testpersonen mit dem haptischen Navigationssystem bei virtuellen Fahrten vergleichsweise länger die Spur hielten. Sobald weitere Signale wie Ton oder Bild hinzugenommen wurden, sank die Konzentration. Bewertet wurde dabei, wie häufig die Testperson den Blick von der Straße abkehrte.
Gerade im Zusammenhang mit der Diskussion über das „Anti-Distraction Law“ in den USA hebt sich das haptische Navigationssystem mit dem innovativen Gedanken, nicht vorrangig die visuellen und akustischen Sinne anzusprechen, als Impuls für zukünftige technologische Entwicklungen ab.
Wir finden: das Feedback vom Lenkrad ist wirklich eine neue und gute Idee. Und könnte der Gestensteuerung, auf die sich viele Hersteller zur Zeit ja konzentrieren, womöglich überlegen sein, da der Fahrer sich voll und ganz auf das konzentrieren kann, was er soll – nämlich sicher fahren.
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