Die IBM hat‘s vorgemacht – vom Computerbauer zur Global Consultancy, die technisches Knowhow und Branchenbedarf optimal verheiratet. Der Chip-Hersteller Intel schlägt jetzt die gleiche Richtung ein… und legt die Latte höher:
Ende Februar 2012 startete in Karlsruhe das Intel Automotive Innovation & Product Development Center (der Standort Karlsruhe gehört zur Automotive Solutions Division innerhalb der Intel Architecture Group und ist das jüngste der 27 Intel Labs Europe).
Der Fokus ist klar: Connected Car in all seinen Facetten. Mit den Forschungsschwerpunkten In-Vehicle Infotainment (IVI) und natürlich Telematik rückt Intel dabei in die Top Liga zu Playern wie Oracle oder IBM auf, die die Zukunft des Autos seit Jahren aktiv mitgestalten, und baut seine Präsenz im Automobilsektor massiv aus: 100 Millionen USD werden in den nächsten fünf Jahren über den Intel Connected Car Fonds ins Globale Innovation Center investiert. Ned schlecht!
Gerade In-Vehicle-Infotainment- und Telematiksysteme, die damit verbundene Synchronisierung von Entertainment- und Car-Health-Daten sowie die Vernetzung vom Fahrzeugen untereinander (Car-to-Car) und mit ihrer Umwelt (Car-to-X) rücken radikal ins Interesse der Marketing- und Aftersales-Abteilungen der Automobilhersteller, da hier Potentiale für ganz neue Service-Angebote und vor allem Kundenbindungsmöglichkeiten liegen: Internetzugang, Location Based Services sowie vernetzte Überwachungselektronik generieren unmittelbaren Nutzen für den Fahrer, der sich ja während der Fahrt nicht mehr in einer isolierten Kapsel befindet, sondern sowohl mit andere Fahren, dem Händler als auch mit seinem Fahrzeug kommunizieren kann.
In Karlsruhe wurde ein Parkhaus zu einer ideal abgesicherten, selbst für Prototypen zugelassenen Forschungsstätte mit rund 1.700 Quadratmeter umfunktioniert, die über alle aktuellen Anschlüsse und technischen Voraussetzungen fürs Research und Development verfügt – perfekt abgeschirmt von elektrostatischen Einflüssen, ausgestattet mit Thermoschränken, die ein Temperaturprofil von -50 bis +145 °C verfügbar machen und sensorischen Systemen, die sich direkt auf Fahrzeuganlagen aufschalten lassen.
Unter der Leitung von Marek Neumann können in diesem Kompetenzzentrum Lösungen für In-Vehicle-Infotainment und Telematik unter optimalen Bedingungen entwickelt, getestet und präsentiert werden.
Neben zahlreichen europäischen Hochschulen wird das Karlsruher Ingenieurteam zusätzlich durch Partner aus der Automobilbranche sowie von ITK-Firmen unterstützt. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Kompetenzen soll harmonisierte und standardisierte Lösungen schaffen, die eine möglichst flächendeckende Kompatibilität garantieren.
Bei Intels profunder Erfahrung und Expertise im Bereich Informationstechnologie ist es unserer Überzeugung nur eine Frage kürzester Zeit, bis kühne Ideen aus Karlsruhe von sich hören lassen werden. Wir werden berichten!
[hsc/stp]
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