Letzte Woche berichtete mein Audi Kollege Enrico Hanisch über das Audi R8 Police Car, welches sich als erfolgreichster Post – in Bezug auf Fan-Engagement – auf der Facebook Seite von Audi Deutschland bewährte. Nun zog Opel nach und zeigte auf der Facebook Wall des Opel Ampera Kanals “the best looking police car of the world”.
Die Opel-Fans waren begeistert von der Ampera e-Police und so erreichte Opel mit dem Post ein Engagement von über 20%: 1.900 Likes, 240 positive Kommentare und 430 Shares (Stand 26.01, 14:00 Uhr). Das sind 2.570 Interaktionen, oder in Facebook-Sprache ausgedrückt 2.570 “Personen, die darüber sprechen”. Das Ganze führt bei 12.362 Fans auf der Seite zu diesem außerordentlichen Engagement von über 20% (wenn man Likes, Kommentare und Shares gleich gewichtet).
Bei gleicher Rechnung erreichte der Audi R8-Police Post ein Engagement von 4,2% mit 10.535 Likes, 1.731 Kommentare und 2.833 Shares bei 357.684 Fans. Wobei der Audi Post keineswegs “unerfolgreicher” war. Er war sogar unglaublich erfolgreich! Es kommt lediglich die Tatsache zum Tragen, dass das Fan-Engagement mit steigender Fanzahl automatisch sinkt.
Man sieht bei Opel wie bei Audi: Der hohe Überraschungswert der außergewöhnlichen Einsatzfahrzeuge begeistert die Fans in allen Lagern.
Besonders interessant ist auch die Tatsache, dass der Post bisher ein deutlich höheres Engagement auf der dedizierten Opel Ampera Fanpage auslöste, als auf der internationalen Fanpage von Opel. Auf letzterer wurde das Bild heute veröffentlicht und erreichte bisher 1607 Interaktionen bei 180.508 Fans (Stand 26.01, 14:00 Uhr). Macht ein Engagement von knapp 1%. Wobei sich das Engagement aufgrund der Viralität die nächsten Tage sicher auch noch deutlich steigen wird.
Den Schluss, den man daraus ziehen kann ist, dass ein eigener Facebook Kanal für ein einzelnes Produkt, in unserem Fall ein Modell bzw. eine Modellreihe absolut Sinn macht, da die Themen noch zielgruppengerechter platziert werden können und somit noch relevanter für die Fans sind. Natürlich müssen die Ressourcen, sowohl Personal als auch Budget für den Betrieb und das Monitoring des Kanals bereit stehen. Ansonsten macht ein Launch weniger Sinn.
Auf dem letzten CMO-Circle der Financial Times Deutschland in München, erklärte Microsoft beispielsweise, dass jeder Produktmanager bei Microsoft auch gleichzeitig eine Facebook Fanpage für sein Produkt verwaltet. Sei es für Windows 7, Microsoft Outlook, etc. Interessant war auch dieses Insight bzgl. der Messung der Interaktion: Zum Vergleich der zahlreichen Facebook Gruppen wird intern folgende, selbstkreirte Engagement Formel herangezogen:
(0,1x Likes + 0,3x Kommentare + 0,5x Fan Posts) geteilt durch die Anzahl der Fans.
Obwohl die Faktoren der Formel willkürlich gewählt sind, macht die Gewichtung der einzelnen Interaktionen – meiner Meinung nach – absolut Sinn, da ein Kommentar ein höheres Engagement-Niveau darstellt als ein simpler Like.
Verwendet ihr zur Messung des Fan-Engagements auf Facebook auch die von Facebook vorgegeben Metrics oder eigene Formeln?