Raser zahlen mehr als Rentner. Die fahrstilabhängige KFZ-Versicherung kommt.

Die Idee ist einfach: defensiver fahren, weniger bezahlen... (Grafik: Octo Telematics)

Die Idee ist einfach: defensiver fahren, weniger bezahlen… (Grafik: Octo Telematics)

Eine Versicherung ist eine Versicherung ist eine Versicherung? Naja, ich fahre meinen Wagen morgens 15 Minuten zur Arbeit, abends 15 Minuten zurück, that’s it. Mein Bekannter ist im Außendienst der Telekom – und rockt jährlich locker seine 40.00 Kilometer (vom Fahrstil spreche ich jetzt mal aus freundschaftlichen Gründen nicht 😉 ).
Warum sollten wir also das Gleiche für die Vollkasko bezahlen – nur weil wir die gleichen Autos fahren?

 

Die Metasystem Group hat zusammen mit Oracle, einem der Pioniere für Connected Car Technologien, und Octo Telematics eine Plattform geschaffen, auf der aus den Telematikdaten des Autos, den Kontextdaten (z.B. Umfeld, Tageszeit, Verkehrsdichte) und natürlich meinem individuellen Fahrverhalten ein Profil errechnet wird. Auf Basis dieses Profils erhalte ich dann meine Individualversicherung – entweder als Klassiker mit Jahreslaufzeit oder im Falle Flottenkunden als Pay-per-Use-Lösung.

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Schon im September 2010 gabs den Leadership Award von Frost & Sullivan für Octo’s “Usage Based Insurance”; wann kommt UBI nach Deutschland? (Foto Screenshot Frost & Sullivan)

Der Schlüssel zu einer günstigen Versicherungsrate liegt also im sicheren und verantwortungsbewussten Fahren, unabhängig vom Alter. Dass aber gerade junge Menschen von solchen individuellen Lösungen profitieren, zeigen auch die harten Zahlen:

Die Co-operative Banking Group hat in Großbritannien gerade die Fahrgewohnheiten von 10.000 Telematikversicherungskunden im Alter von 17 bis 25 untersucht und bestätigt den positiven Effekt der innovativen Technik: Junge Telematikkunden waren 20% weniger in einen Unfall verwickelt als solche mit einer Standardversicherung. Damit kann jeder junge Fahrer beweisen, dass sicheres Fahren nicht nur aus jahrelanger Erfahrung resultiert, sondern auch viel mit Verantwortung zu tun hat…

 

Und wenn’s doch mal nicht ganz so läuft wie geplant: Vernetzte Fahrzeuge werden in naher Zukunft in der Blackbox nicht nur Unfalldaten aufzeichnen und damit helfen, die spätere Schadensregulierung schneller und fairer abzuwickeln, sondern andere Fahrzeug auch vor der Unfallstelle weit im Vorfeld warnen (interessante Einblicke gewährt das Car-to-Car-Konsortium, das an den nötigen Standards arbeitet).

Octo Telematics arbeitet weltweit schon mit mehr als 30 Versicherungen zusammen, die mit dieser Technik über 1,3 Mio. Versicherungsnehmer überzeugt haben; ob und wann das innovative und preisgekrönte Angebot nach Deutschland kommt, ist noch nicht geklärt. Leider…

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Stephan Platt betreute das Ressort "Research" auf Blogomotive. Er berät mit seinem Berliner Team seit über 14 Jahren internationale Automobilhersteller hinsichtlich der Entwicklung und Umsetzung innovativer Markenkommunikation (unter anderem Audi und Mercedes). Ein Fokus seiner Arbeit ist, Komplexität über praktikable Prozesse und effiziente Strukturen beherrschbar zu machen. Außerdem forscht und lehrt Stephan im Bereich digitaler Markenführung.

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